Bauherr: Martin Geissler

Bau einer Letov LF 107 Luňák

Beispielbild der Letov LF 107 Luňák.

 

Technische Daten des Modells:

               -Spannweite 4,00m

               -Rumpflänge 1,84m

               -Gewicht 7,00kg

               -Profil E211

               -Maßstab 1:3,5

Das Original:

Letov LF 107 Luňák

Die Letov LF-107 Luňák ist ein leistungsfähiges tschechoslowakisches Kunstflug-Segelflugzeug, das in den späten 1940er Jahren von Rudý Letov entwickelt und gebaut wurde. Gebaut wurden 75 Stück. Aktuell gibt es Weltweit noch ca. 9 flugfähige Exemplare.

Technische Daten Original: -Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h

                                                 -Spannweite: 14 m

                                                 -Länge: 6,78 m

                                                 -Profil: NACA 23012

                                                 -Abfluggewicht ca.: 310 kg           

                                                 -Hersteller: Letov

 

Video Original: https://www.youtube.com/watch?v=7EbEY_KHxMc

 

Kurze Beschreibung zum Modell:

Der Rumpf ist in GFK-Bauweise erstellt, die Tragflächen sind in Styro/Balsabauweise, mit Kohlefaser-Verstärkungen unter der Beplankung und einem teils GFK, teils CFK-Holm aufgebaut. Die Steckungen sind Rundstahl und die Tragflächen verfügen über insgesamt 6-Ruderklappen und Störklappen. Hersteller ist die Firma Reichard Modelsport aus Tschechien, vertrieben wird das Modell über die Firma Staufenbiel.

Bericht Teil 1

So manch einer möchte es nicht glauben, der Martin baut tatsächlich einen Segler!!!

Zuerst habe ich mir mal die mitgelieferten Teile angeschaut und auf die Qualität und Verarbeitung geprüft, hier gibt’s nichts auszusetzen. Ich würde sagen das Preis – Leistungsverhältnis stimmt. Nur die Rumpfform und der fehlende Motorspannt haben mich etwas nachdenklich gemacht …

Nach ausführlicher Lektüre der Bauanleitung, musste ich mit Verwunderung feststellen, hier kommt tatsächlich kein 3W Motor zum Einsatz, gut wir werden sehen, wie wir das Problem im Laufe des Baufortschrittes gelöst bekommen …

Um der Verwirrung zu entgehen, habe ich mich dazu entschlossen, mit dem Bau der Tragflächen zu beginnen, zuerst wurde der Kabelbaum gelötet und in die Flächen eingezogen.

Fotos Teil 1

Bericht Teil 2

Die Flächenservos wurden entgegen der Anleitung fest in die Tragflächen eingebaut, so lässt sich eine niedrigere Anlenkung realisieren und die Ruderhörner der Flächenservos stehen auch nicht soweit über.

Fotos Teil 2

Bericht Teil 3

Einbau der Flächenservos, unter der vierten Abdeckung befindet sich die Anschlussmöglichkeit der Störklappen, auf deren Einbau wurde bewusst verzichtet, können aber bei Bedarf nachgerüstet werden, die Tragflächen wurden für den Einbau entsprechend vorbereitet.

Fotos Teil 3

Bericht Teil 4

So geschafft, die Ruder sind angeschlagen, die Flächen sind fertig.

Fotos Teil 4

Bericht Teil 5

Nach der Fertigstellung der Tragflächen musst ich mich dann doch mal an den Rumpf wagen. Der Fahrwerkseinbau stellte mich vor erneute Herausforderungen, hier war dem Baukasten kein Fahrwerkbügel und nur ein Rad beigelegen. Da habe ich mich einfach mal an die Bauanleitung gehalten. Das Einrad wird in einer mitgelieferten Halterung aus Buchensperrholz und GFK aufgehängt und der Radschuh wird hier im Rumpf verklebt, seltsam aber gut halten wir uns an die Anleitung. Die von mir ausgefräste Radöffnung wurde mit einer Lage CFK Gewebe verstärkt um ein späteres Ausfransen des Rumpfs zu verhindern.


Fotos Teil 5

Bericht Teil 6

Der Einbau der Spannten für die Servos und der Akkuweiche hielt sich an Herausforderungen für einen Motorfliegen in Grenzen, das kam mir dann doch alles eher bekannt vor. Was mir persönlich jedoch nicht so ganz gefallen hat, ist die Lösung mit nur einem Höhenruderservo. Die im Baukasten enthaltene Halterung mit zwei Servoaussparungen für Höhe und Seite, wurde kurzerhand durch eine aus 5mm Pappelsperrholz ersetzt, sodass jedes Höhenruder über ein Servo angesteuert werden kann. Die entsprechenden Bautenzughülsen wurden gleich mit eingezogen, im Anschluss bekam der Innenausbau ein Lackierung in Modellfarbe.

Fotos Teil 6

Bericht Teil 7


Jetzt geht es mit der Kabinenhaube weiter, der Kabinenhaubenrahmen erwies sich als etwas störrisch und verlangt nach einem Cockpitausbau. Hier wurden zwei CFK Stäbe verbaut um den Rahmen in Form zu bringen, dann ging es auch ohne Ausbau. Das Aufsetzen der Kabinenhaube erfolgte mit Canopy Glue, der lässt sich ähnlich wie Weißleim verarbeiten und hat eine hohe Festigkeit, nach dem Trocknen ist er transparent. Die Haube und Rahmen müssen lediglich mit einen feinem Schleifpapier etwas angeraut werden, die Aushärtezeit beträgt 24 Stunden. Die Befestigung erfolgt über einen Stift in der Vorderseite und Magnete am Haubenende. Zum Abschluss erhielt die Kabinenhaube noch ein paar Randstreifen aus schwarzer Klebefolie.

Fotos Teil 7

Bericht Teil 8

Die Montage des Leitwerks erfolgte nach Bauanleitung, die Seitenruderendleiste wurde mit 24h Harz eingesetzt, nach dem verschleifen mit einem Streifen Bügelfolie geschlossen und schon sind die Ruder angeschlagen, soweit so gut …
Dann kam plötzlich Verwirrung auf, die Beschriftung der Höhenruder gab an, dass diese aus meiner Sicht verkehrt, mit dem dicken Profil nach unten, montiert werden sollen. Als ich hier einen Vereinskollege kontaktierte, um mir eine Rat einzuholen. Erhielt ich die Antwort, dass kann schon sein, das gibt es manchmal bei Kunstflugseglern. Die Antwort half mir schon weiter, das Ganze hat mir aber keine Ruhe gelassen, woraufhin ich einen Eigner eines Lunak´s im Kulmbacher Land ausfindig machen konnte. Er erinnerte sich, dass er beim Bau seines Fliegers an das gleiche Problem gestoßen war. Konnte mir aber bestätigen, dass beim Lunak die Höhenruder mit negativen Profil montiert werden und sein Modell wunderbar fliegt. Das mit mich dann endgültig beruhigt und die Endmontag des Leitwerks konnte fertiggestellt werden.

Fotos Teil 8

Bericht Teil 9

Der RC Einbau ging mit den bereits gelöteten Kabelbäume und eingebauten Spannten sehr zügig von der Hand. Als Stromversorgung kommen zwei NiCd 5 Zeller SC zum Einsatz und als Empfängerzentrale hab ich eine Akkuweiche verbaut, die von einem früheren Projekt übrig war, erst dachte ich, die ist vielleicht etwas überdimensioniert. Aber nach dem Anstecken der Servos, war das Teil plötzlich voll ausgelastet und kein Steckplatz mehr übrig. Dabei kam hier noch nicht einmal ein Gasservo zum Einsatz ;-)

Fotos Teil 9

Bericht Teil 10

Das selbst erstellte Finish wurde mit schwarzer Klebefolie aufgebracht, das ging Ausnahmsweise auch mal ohne 3W Aufkleber, was mir persönlich sehr schwer gefallen ist :-)
Bei den Flächenschutztaschen war ich zugegeben etwas faul, die wurden kurzer Hand bei Revoc bestellt, nicht die günstigste Lösung, aber die Qualität der Flächenschutztaschen und die Verarbeitung ist wirklich perfekt.

Fotos Teil 10

Schlußwort

Die Baukastenqualität hat mich überzeugt, bis auf ein paar Kleinteile wurden alle mitgelieferten Teil verbaut und ich denke das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. So jetzt kommen wir noch einmal auf das Problem mit dem fehlenden Motor zu sprechen. Beim Einbau der Schleppkupplung wurde mir klar, dass das Modell dann doch nicht ohne Motor fliegt. Hier wird ein zweites Modell zum Abschleppen mit einem eingebauten Motor (Schleppmodell) benötigt. Ohne 3W geht’s dann halt doch nicht ;-)

Erstflug 29.10.2016

Zum Saisonende konnte ich den Marian noch einmal zum Schleppen mit seiner Wilga begeistern. Im Morgengrauen am Airport, der Frühnebel hatte sich gerade gelichtet und dann ging´s auch schon los, der Lunak durfte das erste mal in die Luft. Der Segler liegt gut am Knüppel macht eine ordentliche Figur und richtig Spaß.

Bilder Erstflug

 

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